Die möglichen Effekte von osteopathischen Behandlungen bei komatösen Patienten mit erhöhtem Hirndruck

Oliver Arens, Andrea Blum, Sarah Braun

Studienziel: Untersuchung der Hypothese "Osteopathische Behandlungen haben einen erkennbaren Effekt auf klinische Parameter bei komatösen Patienten mit erhöhtem Hirndruck."

Studiendesign: Klinisch explorative Beobachtungsstudie.

Methoden: Die Studie wurde von drei am German College of Osteopathic Medicine (GCOM) ausgebildeten Osteopathen in der neurochirurgischen Intensivstation E1 der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Der Behandlungszeitraum erstreckte sich von August 2009 bis Mai 2010. An der Studie nahmen 16 Patienten mit erhöhter Hirndrucksymptomatik unterschiedlicher Ursache teil, alle waren komatös, intubiert und beatmet, sowie mit einer intrakraniellen apparativen Druckmessung versorgt. Die Patienten wurden zwischen einmal und viermal osteopathisch behandelt. Es fanden insgesamt 31 Behandlungen statt. Zusätzlich wurden jeweils an einem Folgetag nach der Behandlung die Messwerte zu denselben Zeitpunkten, jedoch ohne osteopathische Intervention, aufgenommen. Primäre Zielparameter waren intrakranieller Druck (ICP), kranialer Perfusionsdruck (CPP), mittlerer arterieller Blutdruck (MAP) und Herzfrequenz (HF). Als sekundäre Zielparameter wurden arterielle Sauerstoffsättigung, PetCO2 (endexspiratorischer Kohlendioxidpartialdruck), Körpertemperatur und Atemfrequenz erfasst.

Ergebnisse: Durch die intensivmedizinische Maßnahmen wurden die Hirndruckwerte der Patienten in einen Normbereich gesenkt und konstant gehalten. Es zeigte sich keine Beeinflussung der Messwerte der primären Zielparameter durch die osteopathische Behandlung. Die geplanten sekundären Parameter konnten aufgrund der Dokumentationsweise nicht erhoben werden.

Fazit: Osteopathische Behandlungen haben keinen erkennbaren, statistisch signifikanten Effekt auf klinische Parameter bei komatösen Patienten mit erhöhtem Hirndruck.