Hat die osteopathische Behandlung Einfluss auf Immunparameter bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen? Prä-Post Pilotstudie |
Andreas Conrady, René Döring
Studienziel: Bildet sich die erfolgreiche osteopathische Behandlung von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen an Veränderungen von Immunparametern ab? Studiendesign: Prä-Post-Pilot-Studie mit Follow-up.
Material und Methoden: Die Studie wurde von zwei, an der Privat-Schule für klassische osteopathische Medizin (SKOM), ausgebildeten Osteopathen in ihren Praxen in Singen/Hohentwiel und Fichtenau durchgeführt. 21 Patienten im Alter zwischen 35 und 58 Jahren (im Mittel 46,9 ± 5,9 Jahre) mit chronischen Rückenschmerzen (ärztlich attestiert) und reduzierten Immunparametern nahmen an der Studie teil. Zielparameter waren momentane und durchschnittliche Schmerzintensität (Numerische Rating Skala, NRS), Leistungsfähigkeit und deren Beeinflussung durch den Schmerz (Kamofsky-Index), alltägliche Behinderung infolge der Schmerzsituation (Oswestry Fragebogen) sowie verschiedene Laborwerte, mit Hauptparameter „Natürliche Killerzellen (NK)“. Während der gesamten Studienzeit wurde ein Medikamententagebuch geführt. Nach einer 4-wöchigen Wartezeit erfolgten 3 individuelle befundorientierte osteopathische Behandlungen im Abstand von je einer Woche. Die Messungen erfolgten vor und nach der Wartezeit, nach der Behandlungsphase sowie als Follow-up 4 Wochen nach der Abschlussmessung der praktischen Phase. Ergebnisse: Die Schmerzintensität des Rückenschmerzes verbesserte sich während der Wartephase (22% bzw. 24%) und während der Behandlungsphase signifikant (36% bzw. 37%). Ein Vergleich zwischen den beiden Zeiträumen fällt statistisch nicht signifikant aus (Differenz -0,3 bzw. -0,2; 95% CI: -1,5 bis 1 bzw. -1,7 bis 1,3). Die Leistungsfähigkeit verbesserte sich in der Wartezeit um 6,5% und in der Behandlungsperiode um 9%, auch hier zeigte sich keine statistische Signifikanz (Differenz 1,6; 95% CI: -6,2 bis 9,5). Die Analyse der Laborwerte erbrachte weder für den Warte- noch für den Behandlungszeitraum statistisch signifikante Differenzen. Eine Korrelation zwischen Schmerzintensität und Immunparametern konnte nicht nachgewiesen werden. Eine Auswertung des Oswestry Fragebogens in diesem Rahmen konnte nicht erfolgen, da ein Messzeitpunkt fehlte. Die Darstellung des Medikamentenverbrauchs zeigte einen Rückgang der Schmerzmitteleinnahmen während der osteopathischen Behandlungsperiode. Schlussfolgerung: Der Rückenschmerz verbesserte sich bezüglich seiner Intensität während der osteopathischen Behandlungsphase deutlicher. Auch verringerte sich die Einnahme von Schmerzmitteln. Eine Korrelation zwischen einer erfolgreichen osteopathischen Behandlung von Patienten mit Rückenschmerzen und Veränderungen von Immunparametern bestätigte sich in dieser Untersuchung nicht.
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