Die therapeutische Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen bei Säuglingen und Kindern mit Atopic Dermatitis. Eine randomisierte, kontrollierte Studie.

Irene Özbay, Martin Reckwerth

Studienziel:

Überprüfung der Hypothese, ob sich durch osteopathische Behandlungen der Symptomenkomplex bei einer atopischen Dermatitis bei Säuglingen und Kindern positiv beeinflussen lässt.

Studiendesign:

Eine randomisierte kontrollierte Effektivitätsstudie

Setting:

Die Rekrutierung der Patienten erfolgte aus verschiedenen pädiatrischen Praxen. An der Studie nahmen Säuglinge und Kinder im Alter von zwei Monaten bis 10,5 Jahre teil (im Mittel 4,2 Jahre).

Patienten:

38 Kinder mit ärztlich diagnostizierter atopischen Dermatitis wurden durch externe Randomisierung gleichmäßig in zwei Gruppen aufgeteilt.  Ein Kind der Behandlungsgruppe musste wegen akuter Otitis media ausscheiden.

Intervention:

Die Teilnehmer der Behandlungsgruppe wurden dreimal im Abstand von zwei bis drei Wochen behandelt. Dabei wurden die osteopatischen Dysfunktion nach dem Black box Prinzip erfasst und nach den Prinzipien der Osteopathie behandelt. Die Kinder der Kontrollgruppe blieben unbehandelt. Als Basistherapie waren wirkstofffreie Externa und Ölbäder zugelassen, Kortisontherapie und ähnliche Therapieverfahren waren ausgeschlossen.

Zielparameter:

Verbesserung des Schweregrades und des Symptomenkomplexes der atopischen Dermatitis. Als Messinstrument diente der SCORAD- Index der "European Task Force on Atopic Dermatitis". Sekundärer Zielparameter war die Erfassung der osteopathischen Dysfunktionen.

Ergebnisse:

In der Behandlungsgruppe konnte im Verlauf der osteopathischen Behandlung eine Reduktion des SCORAD-Index im Mittel von 43 auf 12 Punkte erzielt werden, was einer Verbesserung von  72 % entspricht und sich als statistisch signifikant erwies (p<0.000, CI=20,9/40,7). In der Kontrollgruppe lag der Wert der Verbesserung dagegen nur bei 8,5 % (CI=-2,5/8,7). Auch der direkte Vergleich zwischen den Gruppen erwies sich als statistisch hochsignifikant (p<0.000, CI= 16,7/38,7).

Schlussfolgerung:

Angesichts der positiven Ergebnisse ist es wichtig, im Rahmen von Folgestudien mit einem Follow up zu untersuchen, ob diese Aussagen reproduzierbar sind nachhaltig sind und sich bestätigen lassen. Dies könnte die Aussage untermauern, dass eine osteopathische Behandlung als Ergänzung zur klassischen Basistherapie bei einer atopischen Dermatitis für den Heilungsprozess wirksam ist.