Osteopathische Behandlung im Bereich des Caecums und die Wirkung auf den Rückfluss der Vena femoralis bei Patientinnen mit Venenproblemen

Ritter-Kleinhans M.

Fragestellung: Wirkt sich eine osteopathische Behandlung des Caecums messbar auf die venösen Flussverhältnisse (speziell Venendurchmesser und Fließgeschwindigkeit) der Vena femoralis communis des rechten Beines aus.

Studiendesign: Es handelt sich um eine randomisierte klinische Studie mit Einfach-Blind-Anordnung.

Setting: Die Untersuchung wurde in einer privatärztlichen phlebologischen Praxis in Stuttgart in der Zeit von Juli 2001 bis Februar 2002 durchgeführt.

Stichprobe: Bei den Untersuchungsteilnehmern handelt es sich um 40 Patientinnen im Alter zwischen 33 und 65 Jahren, die wegen Beinvenenproblemen die Praxis aufsuchten. Die Patientinnen wurden randomisiert einer der beiden Behandlungsbedingungen zugewiesen.

Behandlungsbedingungen: Verglichen wurde eine kurzzeitige osteopathische Behandlung des Caecums mit einer unspezifischen Entspannungstherapie vergleichbarer Zeitdauer.

Hauptzielparameter: Mittels farbcodierter Duplexsonografie wurde der Venendurchmesser und die Fließgeschwindigkeit in der Vena femoralis communis dextra vor und nach der Behandlung gemessen. Der untersuchende Arzt war „blind' in bezug auf die Gruppenzugehörigkeit der Patientin.

Ergebnisse: In der Osteopathiegruppe verringerte sich der Venendurchmesser zwischen den beiden Messungen um 21,7% (p<0,05), in der Entspannungsgruppe kam es nur zu unwesentlichen Verringerungen des Venendurchmessers um 4,8% (n.s.). Die Fließgeschwindigkeit erhöhte sich in der Osteopathiegruppe um 18,8% (p<0,05), während in der Entspannungsgruppe nur eine minimale Erhöhung um 1,6% (n.s.) feststellbar war. Auch die Ergebnisse der Nebenparameter (Blutdruck, Puls) weisen auf deutliche Unterschiede in den Behandlungsbedingungen hin. In einer Zusatzuntersuchung mit einer 'Teilstichprobe von n=7 ergaben sich Hinweise, dass eine umfassende, viermalige osteopathische Behandlung weitere positive Effekte hat.

Fazit: Ein messbarer Einfluss einer einmaligen osteopathischen Behandlung auf die venösen Flussverhältnisse in der Vena femoralis konnte belegt werden. Einschränkungen erfährt das Ergebnis durch vorliegende Ausgangswertunterschiede zwischen beiden Behandlungsgruppen, auch wenn diese nicht signifikant werden. Weitere Untersuchungen an größeren Stichproben und mit einer längeren und umfassenderen osteopathischen Behandlung sind notwendig.