Osteopathische Behandlung  des Icterus neonatorum bei gesunden Neugeborenen

Silke Kenter, Astrid Schmieder (College Sutherland)

 

Studienziel: Kann die osteopathische Behandlung von Neugeborenen mit einem Bilirubinwert zwischen der 75. und 95. Perzentile einen Anstieg des Bilirubinwertes über die 95. Perzentile verhindern?

 

Studiendesign: Randomisierte kontrollierte Präventivstudie

 

Material und Methoden: 62 Säuglinge (38 Jungen und 24 Mädchen), zwischen 12 und 48 Stunden alt, wurden durch die Ärzte der teilnehmenden Krankenhäuser der Studie zugewiesen. Sowohl die Interventionsgruppe als auch die Kontrollgruppe bestand aus 31 Kindern. Bei den Patienten der Interventionsgruppe waren zwei befundorientierte individuelle osteopathische Behandlungen innerhalb des 48-Stundenzeitraums nach der Geburt geplant. Primärer Zielparameter war der Serumbilirubinwert. Bei einem Anstieg des Wertes über die 95. Perzentile der Buthani-Kurve wurde das Kind phototherapiepflichtig und schied damit aus dem Studienablauf aus.

 

Ergebnisse: In der Interventionsgruppe kam es bei sieben Kindern zu einem Anstieg des Serumbilirubinwertes über die 95. Perzentile, in allen Fällen vor der ersten osteopathischen Behandlung. In der Kontrollgruppe fielen ebenfalls 7 Kinder unmittelbar nach der ersten Messung (12-Stunden Bilirubin) aus dem Studienverlauf heraus. Im weiteren Verlauf kam es in beiden Gruppen zu keinem Ausscheiden mehr bezogen auf einen Anstieg über den Grenzwert. Eine Survival-Analyse im Rahmen eines Gruppenvergleichs konnte aufgrund dieses Verlaufs nicht erstellt werden.

 

Schlussfolgerungen: Die Studie lässt keine Aussage über den Effekt einer osteopathischen Behandlung als Präventivmaßnahme zur Verhinderung eines Anstiegs des Bilirubinspielgels über die 95. Perzentile der Buthani-Kurve und damit der Phototherapiepflicht zu.