Osteopathisches Patientenprofil in Bezug auf das Gesundheitssystem in Deutschland. Umfrage 2009

Constanze Tüffers

Studienziel: Vor dem Hintergrund der Darstellung des Patienten in der Gesellschaft, des deutschen Gesundheitssystems und der Infrastruktur der Osteopathie in Deutschland untersucht die Studie ein eventuelles Profil des Osteopathienutzers.

Studiendesign: Als Studiendesign wurde eine Fragebogenerhebung gewählt. Im ersten Teil der Arbeit wird Literatur erarbeitet, um eine Basis für die Befragung zu schaffen. Der zweite Teil der Arbeit besteht in der empirischen Aufarbeitung der Daten.

Durchführung der Studie: Die Studie wurde innerhalb von neun Monaten angefertigt. Nach der genauen Fassung des Themas wurde eine Literaturrecherche betrieben, die sowohl die methodologische als auch die inhaltliche Basis der Arbeit bildete. Die Befragung der Patienten wurde anhand einer statistischen Erhebung mittels Fragebogen durchgeführt.

Umfrageteilnehmer: Es nahmen acht Osteopathiepraxen, die anhand einer Stichprobenwahl aus der Liste des VOD ausgesucht wurden, an der Umfrage teil. In diesen Praxen wurden insgesamt 390 Fragbögen für die Patienten bereit gelegt. Der Rücklauf betrug 80%.

Zielparameter: Der primäre Zielparameter war die Ermittlung einer Schichtzugehörigkeit des Osteopathienutzers. Der sekundäre Zielparameter war die Ermittlung dessen gesellschaftlicher Gruppenzugehörigkeit. Weitere Zielparameter lagen in der Bestimmung seines Gesundheitsverhaltens und seines Informationsgrades bezüglich der Osteopathie. Des Weiteren wurden die Auswahlkriterien für die Osteopathie als Therapie, für die spezielle Praxis und den speziellen Therapeuten erfasst.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen eine häufige (54%) Zugehörigkeit des Osteopathienutzers zur Oberschicht (Def. Oberschicht in Anlehnung an das Schichtenmodell nach Bible and Brown). Die Mehrzahl der Osteopathienutzer ist weiblich und im Mittel 45 (+/-13 Jahre) Jahre alt. Außerdem fiel der hohe Anteil an Kassenpatienten auf. Das Gesundheitsverhalten des Osteopathienutzers ist „gut“ bis „befriedigend“ (bei einer Notengebung von „sehr gut“ bis „nicht ausreichend“). Insgesamt scheint die Mund-zu-Mund-Propaganda das wichtigste Verbreitungsmedium für die Osteopathie zu sein. Überwiegend wichtig waren dem Nutzer der Osteopathie die Qualitäten seines Therapeuten.

Schlussfolgerung: Um sich tatsächlich auf dem Markt etablieren zu können, sollte die Osteopathie gezielt Menschen ansprechen, die noch keinen Zugang zur Osteopathie haben. So kann ein breiteres Medium erreicht werden. Ein weiteres Entwicklungsfeld für die Osteopathie bzw. den einzelnen Osteopathen ist die Sorge um eine gute Aus- bzw. Fortbildung, bzw. der Verfolgung einer den Beruf begleitenden Supervision.