Hat osteopathische Behandlung einen Effekt auf Schlafstörungen bei Kindern zwischen drei und zehn Jahren? Prä-Post-Pilostudie.

Anja Schulmeyer

Hypothese: Die osteopathische Behandlung vermindert den Grad einer Schlafstörung bei Kindern zwischen drei und zehn Jahren.

Studiendesign: Prä-Post-Pilotstudie mit Within-Subject-Design.

Setting: Die Studie wurde von einer ausgebildeten Osteopathin in ihrer Praxis in Bad Soden/Taunus () durchgeführt.

Material und Methoden: 28 Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren (im Mittel 5,7 Jahre) mit Schlafstörungen, die länger als sechs Monate anwesend sein mussten, nahmen an der Studie teil. Ein Gesamtergebnis von über 39 Punkten auf der Sleep Disturbance Scale for Children (SDSC) oder Einzelergebnisse einer Untergruppe der Skala von 30% der Maximalpunktzahl dieser Gruppe mussten für einen Studieneinschluss vorliegen. Nach einer dreiwöchigen Wartezeit wurden drei osteopathische Behandlungen jeweils im Abstand von 6 – 9 Tagen durchgeführt. Eine Woche nach dem letzten Behandlungstermin erfolgte die Abschlusserhebung der Studienperiode und 3 Wochen später ein Follow-up. Den primären Zielparameter stellte der Grad der Schlafstörungen, gemessen am Gesamtergebnis des Schlaffragebogens SDSC dar. Als sekundäre Zielparameter wurden die Ausprägungsgrade der auf dem SDSC vorgegebenen Untergruppen erhoben. Die osteopathischen Befunde wurden bezüglich ihrer Häufigkeit explorativ analysiert.

Ergebnisse: Im Verlauf der Wartezeit zeigte sich nur eine sehr geringfügige, nicht signifikante, Veränderung des Gesamtscores der SDCS und der meisten Teilscores. Die Untergruppe „Atmungsstörungen“ verschlechterte sich signifikant. Während der Behandlungsphase verbesserte sich der Gesamtscore von 53,5 auf 46,5 Punkte (p=0,004). Das  Follow-up zeigte eine Konstanz des Ergebnisses mit einer weiteren leichten Verbesserung um 3,4%. Alle Teilscores verbesserten sich ebenfalls im prä-post Vergleich, die Untergruppe „Ein- und Durchschlagstörung“ wies die größte Differenz auf, mit einer Verbesserung um 19%. Auch hier blieb das Ergebnis zum Follow-up konstant, mit weiterem leichten Absinken der Werte. 

Schlussfolgerung: Die Hypothese, dass die osteopathische Behandlung den Grad einer Schlafstörung bei Kindern zwischen drei und zehn Jahren vermindert, konnte in dieser Studie bestätigt werden. Es ergibt sich ein Hinweis auf die Effektivität der osteopathischen Behandlung bei Schlafstörungen von Kindern im Allgemeinen und von Ein- und Durchschlafstörungen im Besonderen. Folgestudien, insbesondere mit einem randomisierten kontrollierten Studiendesign, wären wünschenswert.